Ürsel heisst eigentlich Urs. Doch diä vo frühener säged „Ürsel“. Das ist bitz wie mit „Michi“ und „Michael“.
Da aktuell Ürsels Ferien regenbedingt ins Wasser fallen, hat er Zeit, mir beim Wagenbau zu helfen. Hurra!
Mit Ürsel arbeite ich extrem gerne zusammen. Er packt an, denkt mit, stellt Ideen und Vorgehen gar in Frage. Er interessiert sich immer fürs Ganze: Erst wird alles seziert, dänn zämeramisiert und in einem grossen Trichter neu sortiert. Was unten rauskommt, ist dann meist recht schlau. Kreatives Teamwork in Reinkultur, wenn eins und eins drei ergibt. Das musste ich aber zuerst erkennen…
Ürsel ist ein richtiges Multitalent: Gelernter Modellbauer und studierter Produktdesigner. Er baut Bühnenbilder und entwirft Lichtdesigns für Theaterstücke. Sein berufliches Wissen ist sehr breit, seine Ideen durchdacht, schlicht, formschön und treffen den Kern der Sache. Ürsel fährt Smart, schiesst Bogen und geht jeden Tag im Rhein schwimmen. Ja, auch im Winter.
„Ürsel“ und „frühener“, das sind öppe 30 Jahr! Siit döt bauen wir zusammen Bühnenbilder.
Schon damals sezierte, ramisierte und sortierte Ürsel. Ich aber, im Gegensatz zu heute, musste mir manchmal Mühe geben, mein „Ding“ nicht stur zu verteidigen, sondern das Potenzial unserer Zusammenarbeit, dieses Trichterprinzip, zu erkennen. Gutes Teamwork heisst nicht nur anpacken, sondern auch mitdenken.
Mit dem Wagen geht es vorwärts. Die Grundkonstruktion auf dem Chassis befestigt, der Boden gedämmt, Blindboden verlegt, Tür- und Fensterrahmen eingesetzt. Montag wird der Wagen innen verkleidet und dann gegen aussen Schicht um Schicht montiert. Das Wetter bleibt nass – ich freue mich aufs gemeinsame Tun mit Ürsel!
Ein Gedanke zu „1 + 1 = 3“
Ich glaube, der Ürsel geht auf die Kappe von Andreas Schertenleib. Beide spielten sie mit bei „Die einzig wahre Geschichte der guten Königin Esther“, 1988 beim momoll theater (jesses isch das lang her!). Und in Ändus Berner Dialekt wurde der Urs dann eben ein Ürsu, und in gut Ostschweizer Manier der one and only Ürsel.